„Christliches Abendland“ am Ende – der Kapitalismus wird nicht besser

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Die CDU könnte das „C“ im Parteinamen streichen – die allermeisten christlich lackier­ten Parteien haben das schon längst getan In der CDU unter dem neuen kapitalen Hoffnungsträger Friedrich Merz wird über­legt: Sollen wir das „C“ aus dem Parteinamen streichen? Weil es nicht mehr genügend Wäh­lerstimmen mehr bringt? Und weil die Deut­schen in Scharen die beiden Großkirchen verlassen? Hat das Christentum als Stütze prokapitalistischen Regierens ausgedient? Kaiser Konstantin und Karl der Große: „Wir siegen im Namen des Kreuzes!“ Herrscher in Klassengesellschaften sind schon immer ideologisch flexibel. Anfang des vier­ten Jahrhunderts „nach Christus“ merkte dann der oströmische Kaiser Konstantin, dass die Opposition der verfolgten Christen im ganzen Reich nachhaltig um sich griff, und dass die Christen opferbereiter waren als seine eigenen Soldaten. Da gab er schnell die Ver­folgung auf und holte die Verfolgten auf seine Seite. Er warf wendig das jahrtausendealte Götterzeug auf den Müllhaufen der Geschich­te. Das Christentum wurde Staatsreligion, Bi­schöfe bekamen Staatsgehälter. Nun galt das Motto auf den Fahnen der oströmischen Hee­re: „Wir siegen – im Namen des Kreuzes!“ Im Namen des christlichen Kreuzes und mithilfe von Scharen christlicher Missionare begründete danach ab dem 8. Jahrhundert der fränkische König Karl die neue feudalistische Klassenordnung. Wenn es nötig schien, mordete der „Sachsenschlächter“ ungläubige Heiden reihenweise hin und ließ öffentliche Zwangstaufen durchziehen. Der erfolgreiche Klassenkämpfer wurde des­halb vom Papst in Rom zum Kaiser aller Christen gekrönt, richtete in Aachen seinen wichtigsten Regierungssitz ein. Er wurde der Gründer des geeinten Europa, des „christli­chen Abendlandes“. Er wird bis heute ehr­fürchtig oder auch gedankenlos „Karl der Große“ genannt. Und die höchste Auszeich­nung, die das „neue vereinte Europa“, die Eu­ropäische Union (EU), seit ihren ersten Ur­sprüngen in den 1950er Jahren vergibt, bis heute, ist der nach ihm benannte „Aachener Karlspreis“.