Die «Paypal- und Kryptomafia» kaufen sich die Gunst von Trump

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Maulheld, Meinungsmacher, Machtmensch oder einfach nur getriebener Opportunist? Wie auch immer – Donald Trump hat gerade enormen Aufwind. Die Presse feiert den jüngst noch höchst umstrittenen 78-Jährigen als «politisches Genie», nachdem er bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Provinz instinktiv mit telegener Heldenpose auf ein Attentat reagiert hatte. Die zweite Amtszeit sei ihm praktisch nicht mehr zu nehmen, weil er bei der Präsidentschaftswahl im November haushoch gewinnen werde. Die Demokraten hätten gegen die «geeinten» Republikaner keine Chance, selbst nachdem sie den altersschwachen Amtsinhaber Joe Biden kurzfristig noch gegen einen agileren Kandidaten wie die Vizepräsidentin Kamala Harris austauschen wollen, heisst es in diesen Tagen allenthalben. Auch für die «Paypal-Mafia» ist Trump ein Held Die Medienlandschaft hat sich offensichtlich von Trumps «heroischen Anwandlungen» und vom euphorisierenden Parteikonvent der Republikaner in Milwaukee anstecken lassen. Dort haben sich die Mitglieder gegenseitig gefeiert und wider besseres Wissen – die angestrebte Wirtschaftspolitik ist widersprüchlich, kurzsichtig und wird wohl die systemischen Risiken vergrössern – die Aussicht auf eine angeblich glänzende Zukunft für die bisher politisch und wirtschaftlich Benachteiligten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten unter ihrer Führung verbreitet. Offensichtlich auch zur Freude der «Paypal-Mafia». Damit sind vor allem Peter Thiel, David Sacks und Elon Musk gemeint. Dieses Dreigestirn war mit der Gründung, der Entwicklung und dem späteren Verkauf des Zahlungsverkehrsunternehmens Paypal vor etwa 20 Jahren reich geworden, hatte das Vermögen durch geschickte Folgeinvestitionen stark vermehrt und hat auch heute noch erhebliche betriebswirtschaftliche Eigeninteressen. Musk zum Beispiel ist auf enorme Subventionen und staatliche Aufträge in aller Welt angewiesen, um die Kapazitäten seiner Autofabrik Tesla oder seines aufstrebenden Raumfahrtunternehmens SpaceX auszulasten. Die Interessen Thiels sind ähnlich gelagert, weil er zum einen an SpaceX beteiligt ist und weil er zum anderen zu den Gründern der ominösen Software-Firma Palantir gehört, welche wiederum auf den amerikanischen Staat als massgeblichen Kunden angewiesen ist. Wen wird es also überraschen, dass Musk Trump nicht nur umschmeichelt, sondern unmittelbar nach dem Attentat sogar ankündigte, dem inzwischen frisch gekürten Präsidentschaftskandidaten bis zur Wahl im November monatlich indirekt 45 Millionen Dollar zukommen zu lassen. Der bekannte Milliardär wird also weit mehr als 100 Millionen Dollar in die Hand nehmen, um Trump zurück ins Weisse Haus zu verhelfen. Das ist selbst für amerikanische Verhältnisse eine gewaltige Summe, die natürlich an entgegenkommende Erwartungen gebunden ist, falls Trump tatsächlich für eine zweite Amtszeit gewählt werden sollte. Trump kann mehr als 400 Millionen Dollar für den Wahlkampf ausgeben. <a href="https://www.infosperber.ch/wp-content/uploads/2024/07/kandidaten-eingeworben.png" data-type="link" data-id="https://www.infosperber.ch/wp-content/uploads/2024/07/kandidaten-eingewo